Verreist und zugenäht

Aus der Welt von Sandra Sommerlaune

Die ausschlaggebende Reise

Die Fähre wurde also vor Beginn der Ferien gebucht und ab ging es.

Wir fuhren also zum Frühstück zu unserer schwedischen guten Bekannten und erzählten von unseren Plänen. Vermutlich dachten sie nicht, dass wir tatsächlich ernsthaft die Nummer durchzuziehen, wünschten uns aber Glück bei der Suche. 

 Weiter ging es zu einem Bekannten in der Nähe von Vimmerby, wo wir schon übernachtet hatten und schlugen dort unsere Bettdecke auf. Vimmerby wollten wir uns schon immer mal ansehen. Gesagt – getan!

Astrid Lindgrens Näs war unsere 1. Anlaufstelle. Auf dem Parkplatz fetzten wir uns noch ordentlich im Auto. Auf dem völlig leeren Parkplatz hielt mitten im Streit genau neben uns ein anderes Auto. Wie gesagt: Wir waren mitten in heftigen Diskussionen. Sie konnten uns sicher nicht verstehen. Also weiter Runde 2 der Austragung.
Wir stiegen dann aus und sahen, dass sie ebenfalls aus Deutschland kamen und sicher alles verstanden haben, zumal sie auch ihr Fenster offen hatten. Aber selbst Schuld, warum parken sie auch direkt neben uns, wo sie jeden anderen Parkplatz hätten haben können. 

Die Ausstellung von Astrid Lindgren war sowohl innen ein Knaller als auch außen inklusive Geburtshaus. Im Anschluss gingen wir noch in das wundervolle kleine Café und tranken Kaffee und aßen Kanelbullar. 

Auf der Bank gegenüber der Kirche kam Udo dann auf die Idee, dass es ja hier überall Immobilienbüros gibt mit Aushängen. Er meinte, dass wir ja mal gucken könnten, was da so im Schaufenster hängt. Nicht weit weg fanden wir schon Nr. 1. Die Aushänge waren vielversprechend. Wir guckten, was so in der Nähe ist und wollten es so machen, dass wir uns von außen mal die Häuser ansehen und auch wie die Infrastruktur wäre. Dann könnten wir ja entscheiden, ob wir Termine mit dem Makler machten. Nicht die Schwedische Art, aber wir hatten nicht viel Zeit und wir hatten ein Ziel – EIN HAUS!
Wir fotografierten einige Aushänge von 2 Immobilienbüros und guckten noch in Ruhe Vimmerby an, aßen Mittag und machten uns auf den Weg.
Unser 1. Stopp war am 18.06.22 ein tolles Haus in einem Dorf. Wir gingen rum und guckten uns das Ganze mal an. Nach dem Blick durch das Wohnzimmerfenster war mein Mann SOFORT verliebt. Er wollte DIESES Haus. 

Ich lachte und erklärte, dass wir gerade mal das 1. Haus von außen angeguckt haben und wir erst am Anfang sind. Udo sagte: DAS möchte ich! Jajajaaaaaa… 

Wir fuhren in unser Übernachtungsdomizil, erzählten von unserem Ausflug. Dabei war mein Mann wieder sofort Feuer und Flamme und kam nicht davon ab, von „unserem“ Haus zu reden. Dieses Mal war ich der Spielverderber und holte ihn auf den Boden der Realität zurück. Ich ging noch runter zum See, genoss den Sonnenuntergang und irgendwann gingen wir ins Bett um für den nächsten Tag fit zu sein. Ich hatte schließlich von einigen Aushängen Fotos gemacht, die besichtigt werden möchten. 

19.06.2022: Zuerst ging es nach Malilla. Dort waren 3 Häuser, die zum Verkauf aushingen. 2 sogar in unmittelbarer Nähe zueinander. Hmmmm… Zufall?
An einem Haus -Eckgrundstück- rannte ich immer rundrum. Da lag viel Baumaterial vor der Tür. Ebenso ein Auto von einer Schönheitsklinik als auch ein Bau-Transporter. Die Fotos aus dem Innenbereich sahen super gut aus. Warum also so ein Aufwand. Meine Guckerei löste im Inneren des Hauses wohl Besorgnis aus und ein großer, aufgepumpter Typ kam raus und ging zackigen Schrittes auf mich zu. Ich konnte gerade noch zu meinem Mann sagen: „Gleich haut er mir Eine!“ Dann stand er auch schon wenige Zentimeter vor mir und ich musste mächtig hochgucken und erklären, was wir dort tun. Ich zeigte ihm auf dem Handy das Haus vom Immobilienbüro und plötzlich war er total freundlich. Er bat uns doch einen Besichtigungstermin mit dem Makler zu machen und dann zischten wir auch ganz schnell weiter. Wir fuhren dann erstmal zu dem weiter gelegenen Haus. Ein Blick ums Haus sagte, dass da Einiges zu tun wäre und ein Blick durch die Scheiben zeigte eine wirklich sehr ungünstige Treppe ins Obergeschoss. Ausschluss. 

Dann fuhren wir zu dem 2. haus in der Straße und davon nahmen wir gleich Abstand. Wenige Meter zwischen anderen Häusern und völlig nackiges kleines Grundstück. Ausschluss. 

Wir mussten dann auch schon weiter, weil wir noch ein Stück zu fahren hatten bis zur nächsten Unterkunft. Ein Motel kurz vor Eksjö. Wir fuhren dann nach Eksjö und steuerten gleich ein Immobilienbüro mit den Aushängen an. Fotos gemacht und dann erstmal lange im Ort unterwegs gewesen. 

Mein Mann wollte nur das erste Haus. Es ging ihm nicht aus dem Kopf also machten wir einen Besichtigungstermin. Das ging auch sehr kurzfristig. Der Makler war auf Anhieb super sympathisch und das Haus bestätigte den Eindruck den wir hatten. Nun war ich auch verliebt!!! Ich wollte genau diese Haus. 

Fortsetzung folgt… 

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