Verreist und zugenäht

Aus der Welt von Sandra Sommerlaune

25.07. – Sälen

Wandern – oder wie wir Mücken glücklich machten …

Nach der hellen Nacht wachten wir bei strahlendem Sonnenschein auf. Beim Temperaturcheck auf der Terrasse stand fest: Heute ist ein guter Tag zum Wandern.
Gleich um die Ecke herum gab es diverse Wanderstrecken. Somit konnte auch endlich der neu erworbene Tahuna GPS-Tracker (Teasy One 4) zum Einsatz in freier Wildbahn kommen.
Nach dem Frühstück gestärkt ging es dann rein in die Wandersachen und ab ging es zur Wanderstrecke. Diese sollte uns um den nahegelegenen See führen.

Zu Beginn der Strecke, als der See schon sichtbar war, kam uns eine Frau in Gummistiefeln und Eimerchen entgegen, die offensichtlich Hjorton (im Deutschen Moltebeeren) sammelte. Diese wachsen nur im nur in sehr feuchten Gebieten. Da wir von diversen Wanderungen schon so einige sehr feuchte Wanderwege kannten, ahnte ich schon was…
Der noch sichtbare Weg führte dicht am Ufer des Sees lang und ging über steinige und stark verwurzelte Wege – rauf und runter.
Irgendwann war der Wanderweg allerdings nicht mehr sichtbar und es wurde sehr sumpfig (!). Auch die Vegetation war sehr dicht und mir fielen diverse Dschungel-Filme ein. Die Mückendichte stieg enorm. Da wir bisher NIE Probleme mit Mücken hatten, war zwar Mückenspray im Gepäck, aber da hatten die gefühlten 700000000000 Mücken bereits den großen Absaugschlauch ausgepackt. Überall saßen sie und bohrten sich durch die Kleidung. KREISCH ! Also mitten im Sumpf Rucksack runter und erstmal schön eingesprüht.
So, da standen und sanken wir nun mitten im Sumpf. Laut GPS Tracker waren wir auf dem richtigen Weg also kämpften wir uns weiter durch. Der See wurde dann schmaler und wir waren quasi an der Spitze angekommen. Hälfte geschafft. Schlagartig wurde der Weg besser und trockener und war auch als Weg erkennbar. Und jetzt machte das Wandern auch wieder richtig Spaß.

Der Ausblick auf den See war wieder schön und es kam auch eine kleine Wanderhütte für einen Stopp inklusive Notfall-Erstversorgung und ner Flasche Wasser für den ausgetrockneten Wanderer.
Ich fragte mich ersthaft, wie lange in Deutschland alles an Ort und Stelle und unzerstört geblieben wäre.

Der Wanderweg bekam wieder Planken und wir erfreuten uns der Strecke.

Wieder im Haus angekommen, sah ich dann das Ausmaß der Mückenstiche. Komischerweise juckten sie nicht.

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