Auf nach Norwegen!
Nach so einem Ruhetag muss nun unbedingt wieder Bewegung her. Da wir eh in der Nähe der norwegischen Grenze wohnten, bot sich ein Ausflug sehr gut an.
Zuerst stand Lillehammer auf dem Plan. Bekannt aus der Zeit der Olympischen Winterspiele 1994.
Auf dem Weg dorthin erstaunte mich sehr, was die Norweger unter einer Autobahnbaustelle verstehen. Die Baustelle ging von Hamar bis kurz vor Lillehammer. Dies sind auf der E6 ca. 55 km. Es war keine Baustelle wie hier üblich, wo 20 km gesperrt sind und auf km 1 5 Bauarbeiter zwischen 7-16 Uhr beschäftigt sind. Nein, dort gab es alle Kilometer eine riesigen Trupp Arbeiter, die in voller Arbeitsschutzkleidung bei über 30 Grad arbeiteten. Weiterhin wurden dort Erdmassen umgewälzt, dass einem düselig wurde. Keine Ahnung in welcher Tiefe dort die Verlegung der Kabel und sonstigen Gewerke stattfindet, aber es war seeeeeehr tief!
Wie erwähnt: Diese Bauselle begleitete uns ca. 55 km und rief großen Respekt vor dem dortigen Straßenbau hervor. Nun ist ja in Norwegen auf dieser Höhe der Sommer recht kurz und es gibt nur ein kleines Zeitfenster ohne Frost im Boden.
Tief beeindruckt fuhren wir auf Lillehammer zu und aus der Ferne konnte man schon die Ski-Schanzen sehen. Der Ort sah schon mal wieder sehr gut aus. Wir parkten vor dem Rathaus und hatten von dort einen guten Startpunkt. Wir schlenderten zuerst zu einer Kirche und wollten dann weiter zum Maihaugen, einem Freilichtmuseeum. Leider stellte sich heraus, dass es bis dorthin ziemlich weit zu Laufen war. Wir überlegten kurz, ob wir das Auto nachholen. Allerdings erledigte sich das, als wir dort den Parkplatz sahen. VOLL!
Wir gingen dann wieder in die schöne Altstadt und sahen eine typische norwegische Einkaufsstraße, dem weltgrößten Rucksack, einem schönen Bächlein, welches hindurchfließt und natürlich schönen Häusern.
Eine schöne Stadt, die sich gut erlaufen lässt.
Unser 2. Ziel des Tages sollte noch Hamar werden und daher mussten wir auch schon weiter.
Wir machten einen Zwischenstopp bei unserem geliebten MAX, den es auch vereinzelt in Norwegen gab. Allerdings war das Fleisch der Burger überhaupt nicht vergleichbar mit dem aus Schweden. Herkunft war Norwegen. Hm, also Standards scheint es da nicht zu geben.
Hamar war ganz anders aufgebaut als Lillehammer und hatte einen tollen eigenen Charme. Meine Begeisterung stieg mit jeder neuen Ecke. Irgendwie hatte die Stadt einen südlichen Charakter. Sie liegt am größten See Norwegens, dem Mjøsa. Es gab Sandstrände und alles wirkte tatsächlich wie in Südeuropa am Strand.
Auch wieder auffällig die schönen Kunstobjekte, die überall verteilt standen.
Im Tourist Büro holten wir uns wie immer einen Stadtplan und erhielten von der Dame dort noch viele Tipps.
Sehr außergewöhnlich war am „Hafen“ das moderne Glockenspiel, welches wir sogar genau zur Besichtigung zu hören bekamen.
Unser Ziel war das Hedmark-Freilichtmuseum, zu dem es noch ein ganzes Stück zu laufen war. Allerdings führte der Weg direkt am See lang und das allein war schon wunderschön.
Das Freiluftmuseum war sehr großzügig gestaltet und bot über die Schautafeln auch eine gigantische Glaspyramide, die alte Gemäuer beherbergte. Wir konnten leider nicht rein, weil drinnen für ein Konzert geprobt wurde, welches am Abend stattfand.
Wir sahen uns die alten erhaltenen Häuser an. Das Älteste aus dem 16. Jahrhundert. Die Menschen mussten sehr klein gewesen sein. Ich selbst bin nicht so groß, hätte mir aber den Türen ordentlich den Kopf gestoßen.
Die Leute strömten langsam in den Park, bewaffnet mit Picknickgepäck. Vermutlich wollten sie vor dem Konzert dort noch entspannen. Da dies ein Ort ohne Eintritt war (wie so Vieles in Skandinavien) schien es ein beliebter Ort zu sein.
Wir traten dann den langen Weg zurück zum Auto an. Schließlich hatten wir noch ein ganzes Stück zu fahren.
Übrigens arbeiteten die Leute vom Bau auch nach 19 Uhr noch fleißig.